Ursula Kelm | Aus der Serie: 'dreamings' | 2005

 

Eindrucksvoll ist die Malerei der Ureinwohner, die älteste Kunst der Welt. Die Aborigines sind vor mindestens 50.000 Jahren, vielleicht sogar schon vor 70.000 Jahren von Asien her in Australien eingewandert. Damals war das Land noch nicht so heiß und trocken wie heute. Als sich das Klima wandelte, schafften es die Aborigines, sich dieser extremen Witterung anzupassen und selbst in der Wüste zu überleben. Die ältesten Kunstwerke der Aborigines, Felsmalereien, werden auf rund 40.000 Jahre geschätzt. Diese Tradition der Darstellung ist bis in die jüngste Vergangenheit weitergeführt worden, insbesondere im Norden, wo sich auch ein eigener Stil entwickelt hat, die 'Röntgenmalerei'. Dabei werden nicht nur die Umrisse von Mensch und Tier dargestellt, sondern auch Teile des Skeletts oder innere Organe.

Anders ist die Kunst der Aborigines im Inneren Australiens. Ihre 'Punktmalerei' setzt sich aus Strichen, einigen Kreisen und sehr vielen verschiedenfarbigen Punkten zusammen, ein abstrakter Stil, der von der künstlerischen Bodengestaltung mit ausgelegten Steinen, Federn und ähnlichen Dingen stammt. Einheitlich ist bei beiden Stilarten, dass mit ihnen meist 'Dreamings', Bilder im Kopf, umgesetzt werden, wobei die Dreamings selten die des Künstlers, sondern die einer anderen Person sind.

Ich schaue aus dem kleinen 'Oval' des Flugzeugfensters in die Formationen und Farben. Sie werden zu meinen Bildern, meinen 'dreamings'.

 

Pigmentplots, verschiedene Formate